Titelbild. Eine einzelne Blume, die es schafft, sich durchzusetzen und im trockenen Asphalt zu wachsen und blühen. Ein Phänomen. Aber so bin ich auf keinen Fall.
Ich nehme mir immer unheimlich viel vor und will vieles ändern, wachsen und mich verbessern. Aber dafür bin ich nicht stark genug und scheitere meist schon alleine bei der Umsetzung.
Warum ist das so? Ich vermute, dass es an der Macht der Gewohnheit liegt. Unter anderem. Möglicherweise hat auch mein Krankheitsbild Teilschuld, aber ich glaube, wenn ich wirklich konsequent wäre und mich mal auf den Hintern setzen würde, könnte ich das eine oder andere schaffen.
Nehmen wir zum Beispiel mal das Thema rauchen. Ich war Ende letzten Jahres so krank. Lag hier mit 40 Fieber und konnte nicht rauchen. Danach habe ich einfach aufgehört und ganze zwei Monate nicht geraucht. Allerdings war das sehr schwer für mich. Mein Mann hat weiterhin geraucht und auch, wenn er immer auf den Balkon gegangen ist, habe ich alles „aufgenommen“. Ich bin teils fast wahnsinnig geworden, aber als mein Ehrgeiz anfangs noch stark war, wollte ich das unbedingt durchziehen.
Ich glaube nicht, dass dies etwas mit der Gewohnheit zu tun hatte, ich habe es einfach nicht geschafft, durchzuhalten.
WoW ist auch ein ganz großes Thema diesbezüglich. Ich spiele schon immer Hunter oder Hexe als Main. Ich will aber schon seit mindestens zwei Addons wechseln und mal etwas anderes spielen. Seit Ende des letzten Addons wollte ich gerne auf Main Heiler. Ich habe es aber nicht durchgezogen.
Hier glaube ich, dass es daran liegt, dass ich Angst habe zu versagen. Nicht gut genug zu sein. Und dabei macht es mir so viel Spaß. Aber ich bin es wiederum gewohnt, als Schadensausteiler durch die Gegend zu rennen.
Angst vor Veränderung? Angst, dass ich nicht gut genug bin? Angst, dass ich es vielleicht nicht schaffe? Ich glaube es ist von allem ein bisschen was.
Ein anderes Ding ist das, dass ich anderen nicht mehr hinterher rennen will. Also, egal ob in WoW oder RealLife. Irgendwie bin nach wie vor immer ich diejenige, die Leute anschreibt oder anspricht und was unternehmen oder tun will. Es gibt wohl wenige Ausnahmen, aber die kann ich an zwei Finger abzählen.
Manchmal gibt mir dies das Gefühl, als würden die anderen eigentlich gar nichts mit mir zu tun haben wollen. Als würde ich nur nerven und sie belasten.
Das war früher der Grund, weshalb ich mich nie, aber wirklich ausnahmslos nie, bei anderen gemeldet habe. Ich wollte halt nicht stören und hatte Angst vor Ablehnung. Irgendwie hatte ich es geschafft, diesen Gedanken abzuwerfen, aber in den letzten Wochen tritt er wieder vermehrt auf.
Dann sage ich mir: „Lass es!“ Ich will niemanden mehr fragen. Ich denke halt, wenn jemand was tun will, dann wird er sich schon melden. Egal, ob es darum geht in WoW was zu tun oder mit Männe auf Couch einen Film zu gucken. Aber mich fragt niemand.
Ich will hart sein und konsequent und endlich Dinge durchziehen können.
Ich glaube, all die Dinge, bei denen ich versage, haben stellenweise verschiedene Gründe. Aber egal was, es ist immer wieder die Angst.
Ich werde sie nicht los.