Ein Lebenszeichen

Bis vor ein paar Tagen war es für mich irgendwie unmöglich auf meinem Blog zu schreiben. Nun ja, mein Jahr startete mit einer kaputten Spül- und Waschmaschine. Nun folgte halt die Tastatur und das Schreiben war einfach nur nervig. Momentan habe ich ersatzweise die Tastatur von meinen Mann und da ich schon so lange nichts geschrieben habe, will ich gerade mal in die Tasten hauen.

Ich möchte heute nichts spezielles schreiben, sondern nur was so los war, wie es mir geht und ein paar spontane Gedankengänge. Was halt grad so raus muss oder will.

Mir geht es ehrlich gesagt immer noch nicht besser. Neben dem Gerichtsverfahren musste ich nun ein Gutachten über mich ergehen lassen und na ja, was soll ich sagen? Ich gehe stark davon aus, dass ich das Sorgerecht bald verlieren werde. Ich bin halt krank und in Augen des Jugendamtes aufgrund meiner Borderlinestörung eine akute Gefahr für die Kinder.
Es folgte dann noch viel privater Stress und tja … irgendwie geht das Leben weiter.

Nun habe ich neue Medikamente und stehe wieder auf der Warteliste für die Station A5 in der LWL Herten. Ich habe ein bisschen Angst davor, gerade auch, weil ich nicht weiß, wie sich das Ganze mit dem Corona Scheiß verhält. Muss ich da den ganzen Tag eine Maske tragen? Wie lange werde ich dort bleiben? Kann mir überhaupt geholfen werden?
Vermutlich soll ich dann auch auf ADS untersucht werden. Als mein Arzt dies letztens ansprach, habe ich viel darüber nachgedacht. Ehrlich gesagt habe ich nie daran gedacht, aber irgendwie würde damit vieles einen Sinn ergeben.
Nach bzw. mit der Klinik soll dann die Option auf Reha gegeben werden. Und diesmal werde ich das durchziehen.

Momentan ist es bei mir so, dass ich einfach keinen Spaß mehr am Leben habe. Meine Hobbys machen mir keinen Spaß mehr, weder das Malen oder das Zocken oder das Lesen. Ich muss mich wirklich zu allem zwingen und mache es dann stellenweise nur halbherzig.
Und auch, wenn es verrückt klingen mag, aber irgendwie habe ich Hoffnung, dass ich in der Klinik oder Reha irgendwie soziale Kontakte knüpfen kann. Diese ständige Einsamkeit macht mich wahnsinnig. Natürlich habe ich meinen Mann, aber das ist irgendwie was anderes und außerdem ist er mehr auf Arbeit, als wie zu Hause. Ich vermisse einen Freund oder eine Freundin. Mit der ich reden oder auch etwas unternehmen kann. Immer nur zu Hause sitzen und mit sich selbst sprechen ist auch nicht wirklich schön.

In mir herrscht eine fast unerträgliche Antriebslosigkeit. Oder auch nicht. Ich weiß nicht, es ist irgendwie komisch. Ich sitze quasi hier und langweile mich. Möchte gefühlt zehn Dinge gleichzeitig tun. Mir kommt dann in den Kopf, dass ich lesen könnte oder WoW spielen oder dass ich vielleicht einen Film oder Serie gucke. Außerdem will ich noch was im Haushalt tun und könnte evtl. auch einen Snack gebrauchen. Aber ich sitze immer noch da und schaffe es nicht eine von diesen Dingen zu tun. Ich finde für alles ein Gegenargument und es ist mir voll bewusst. Und trotzdem schaffe ich es nicht, das zu ändern. Ich versuche dann meine Listen zu verkleinern. Und wieder gibt es einen Grund, warum ich irgendwas nicht tun kann.
An manchen Tagen sitze ich auch einfach nur auf meiner Couch und starre stundenlang die Wand an.
Maik muss mich regelrecht zu irgendetwas treiben.
Seit ein paar Tagen kapsle ich mich auch wieder von den letzten sozialen Kontakten ab, die noch übrig sind. Ich will immer nur Ruhe haben und nichts tun müssen, was ich nicht will. Oder zumindest, was ich mir einrede, nicht zu wollen.
Das hatte ich so noch nie. Ich weiß nicht, warum das so ist. Ich will endlich wissen, was mit mir los ist, dass das aufhört und dass ich wieder ein normales Leben führen kann.
Ich glaube, dass der stationäre Aufenthalt die richtige Entscheidung ist. Und danach werde ich sehen, wie es für mich weitergeht. Vielleicht gibt es anschließend sogar die Option irgendeine Art von Job anzunehmen. Denn auch davor habe ich Angst.

Dann bin ich immer noch am Drama mit meiner Hand dran. Aktuell bekomme ich Physiotherapie oder viel mehr … Massagen und Aufgaben, die ich zu Hause erledigen kann. Oder sollte. Seit nun über 4 Jahren habe ich die Schmerzen und das Kribbeln und kein Arzt schafft es was dagegen zu tun. Laut MRT Bericht ist meine Wirbelsäule im Arsch und meine Halswirbelsäule auch leicht angeknackst. Auch die Bandscheiben sind stark abgenutzt. Der Hausarzt schickte mich zum Orthopäden, evtl. könnte man dies operieren. Mein Orthopäde will nicht operieren, er meint, damit kann man leben und schickte mich wie gesagt zur Physio. Ein Rattenschwanz. Bis jetzt hat jedenfalls nichts geholfen und irgendwie habe ich auch hier keine Lust und Geduld mehr, länger zu warten.

Tja und was gibt es sonst so Neues?
Meine Große ist wieder ausgezogen und wir leben mehr oder weniger wieder nur als Pärchen oder „Teilzeiteltern“, wie ich es gerne nenne. Wir sind auch immer noch auf Wohnungssuche. Erst am Samstag hatten wir uns wieder eine angesehen, das war nun die dritte in kurzer Zeit. Bis jetzt aber alles erfolgslos. Die Wohnung, die wir heute angesehen haben, ist schon in Wanne-Eickel. Sie war schon schön und die Gegend war auch okay. Aber auch hier habe ich nicht viel Hoffnung.
Allgemein stresst mich die Wohnungssuche momentan auch ein wenig, aber mein Mann will so schnell wie möglich hier weg. Ich kann ihn ja verstehen. Eigentlich will ich ja auch dringend aus Marl raus, aber ehrlich gesagt würde ich mich momentan lieber erst mal voll auf meine Gesundheit konzentrieren und danach in Ruhe suchen.

Ja, ich glaube das wars soweit …
Ich möchte nichts versprechen, aber evtl. berichte ich die Tage noch mal, wenn es Neuigkeiten gibt. Mein Blog ist ein ganz schöner Scherbenhaufen. Ich weiß nicht, ob ich ihn je wieder so gefüllt bekomme, wie mein alter Blog. Aber das waren ja auch vieeeele Jahre Arbeit, die darin steckten. 15 Jahre, um genau zu sein … Aber tja, es sollte halt nicht so sein. … (ja ja ich weiß, aber ich hing halt sehr daran und es frustriert mich immer noch sehr, dass von heute auf morgen alles verschwunden war)

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