Die Vergangenheit verbrennt meine Gegenwart

alleine ohne freunde auf einer Mauer unterwegs

Zwanzig Minuten darüber nachgedacht, welchen Titel ich für diesen Beitrag nehme und bloß eine Stunde für den Inhalt gebraucht. Wirkliche Klarheit habe ich noch nicht, aber ich möchte über die Vergangenheit schreiben und über das, was in den letzten 14 Tagen passiert ist und warum ich mich aktuell so fühle, wie ich mich fühle. Was das alles irgendwie mit mir gemacht hat. Also eigentlich sind dies hier mehr oder weniger simple Gedankengänge.

Ist es wirklich schon zwei Wochen her? Sind es nicht eigentlich mehr? Es kommt mir vor, als würde ich bereits seit Monaten in dieser Hülle leben und ständig vergebens nach Antworten suchen. Nun ja, ehrlich gesagt ist es auch länger her, aber seit gut zwei Wochen ist es „offiziell“.
Oh wartet mal … bitte denkt nicht, dass dies schon wieder einer dieser „Jammer Beiträge“ wird. Aber es beschäftigt mich nun mal nach wie vor. Die Vergangenheit lässt mich nicht los und auch nachts schleicht sie sich ständig in meine Träume rein. Tagsüber habe ich immer wieder diese verdammten Flashbacks und andauernd kocht Wut in mir auf. Ich kann nicht anders, ich muss das einfach irgendwie verarbeiten und leider habe ich nach wie vor niemanden, mit dem ich reden kann.

Bin ich wirklich traumatisiert? Aber von was? Also, es war ja schön. Nur der Sturz. Der Sturz, als ich gefallen bin und weggeworfen wurde, das war sehr schmerzhaft. Das ist länger als zwei Wochen her. Ich sprach die Wahrheit aus. Machte mich damit kompliziert. Und als alles zu viel wurde, machte ich einen Arschloch-Move und damit zerstörte ich letztendlich alles. Ich? Lag es denn wirklich nur an mir? Oder meinte ich, dass alles nur meine Schuld war, weil andere dies von mir erwarteten und ich damit hoffte, irgendwie etwas wieder zu reparieren? Mehrere Wochen lag ich hier, habe Rotz und Wasser geheult, fast meine Nerven verloren (und auch die meines Mannes) und kann seitdem kaum noch lachen. Meistens bin ich nur noch in dieser „Mir ist alles egal Phase“.

Du brauchst dringend soziale Kontakte. Suche dir Freunde.

Ja genau. Das ich auf diese Idee nicht selbst gekommen bin. Heute Morgen sagte ich es ja noch. Ich vermisse ihn. Also. Nicht ihn. Sondern das, was wir hatten. Nein. Nicht das, sondern das. Das normale. Kontakt. Freundschaft. Schreiben. Sprechen. Spaß haben. Aber … muss ich das zwingend mit ihm haben? Seien wir doch mal ehrlich. Er war ein Freund. Nun ja, zumindest dachte ich das. Einigen wir uns darauf, dass er es für den Moment war und mich damit verdammt happy machte. Leider gab er mir aber vor ein paar Tagen zu verstehen, dass er sich eigentlich einen Scheißdreck für mich interessiert.
Und nun sitze ich hier und frage mich: Warum verdammt noch mal?

Also neue Freunde, um wieder „happy“ zu sein? Abgesehen davon klingt das total falsch. Dann muss eben ein neuer Freund her. Bitte!? In welchem Katalog soll ich bitte suchen? Wenn der eine nicht mehr funktioniert, wird er ausgetauscht? Vielleicht ist ja auch noch Garantie drauf? War halt ziemlich defekt. Egal …

den Weg alleine gehen

Alles was so in letzter Zeit bei mir los war und worüber ich berichtet habe, waren Dinge, die mir einerseits wichtig waren, mich berührt oder beschäftigt haben oder etwas, was ich einfach raus schreiben musste. Gefiltert. Versteht sich. Das ungefilterte ging an Freunde und Bekannte. Und das schlimmste überhaupt ist, dass dieses ausgerechnet weiter erzählt wurde. Es ging an Menschen, die ich teilweise wirklich nicht mag und es wurde sich über mich lustig gemacht. Was soll ich nun dazu noch sagen? Da hätte ich die Beiträge auf meinem Blog aber auch nicht löschen brauchen. Also … wenn ich gewollt hätte, dass dies alles an jedem einfach weitergeht.
Was soll das? Warum tut ihr das?

Daraus habe ich auf jeden Fall gelernt, dass dieses Ding was sich Vertrauen nennt, mit Vorsicht zu genießen ist. Immer.

Und nun möchte ich immer noch an meine Gegenwart oder noch besser: an meine Zukunft arbeiten. Nächste Woche habe ich schon mal den besagten Arzt Termin, wo vielleicht noch mal über das Thema Schön Klinik gesprochen werden soll. Ob damit alles getan ist, denke ich nicht, aber es ist ein Schritt.
Bis dahin würde ich auch ganz gerne an meine noch vorhandenen sozialen Kontakte arbeiten. Ist nicht mehr so viel übrig, aber es ist noch ein bisschen was da. Der eine Freund ist wieder existent, ein paar Bekannte sind auch wieder da und vielleicht kommen auch neue Kontakte mit einer neuen Gilde. Das wären wohl auch nur Online Kontakte, aber immerhin und besser als gar nichts.
Ich würde auch ganz gerne bald endlich wieder streamen, aber dafür muss ich definitiv erst gesund werden. Denke ein bisschen werde ich noch brauchen. Vielleicht findet sich darüber dann auch wieder was.

Was wollte ich nun überhaupt mit diesem Beitrag bezwecken?

Gar nichts. Ich wollte einfach ein bisschen schreiben und noch mal alles reflektieren. Vielleicht auch versuchen es damit weiter zu verarbeiten und hoffen, dass ich irgendwann alles soweit verarbeitet habe, dass ich keine Träume mehr habe und vor allem diese Flashbacks aufhören. Denn diese sind das Schlimmste. Es sind die Erinnerungen, die immer noch weh tun.
Natürlich wäre es einfacher oder angenehmer, wenn ich jemanden hätte, mit dem ich einfach mal reden kann. Aber man kann nun mal nicht immer alles haben. Richtig?

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