Manchmal hat auch ein Kämpferherz keine Kraft mehr

schlüssel zur freundschaft

Die Frage aller Fragen: Wie viel kann ein Mensch eigentlich ertragen, bevor er endgültig zerstört ist? Ich glaube ich durchlebe momentan die bisher härteste Phase meines Lebens. Manchmal fühlt es sich an, als würde ich mit meinem Leben an einem Seil hängen und alles tun, damit ich wieder das habe, was für mich zählt und was ich brauche.
Mein Lachen. Ich will mein Lachen zurück haben.
Ich bin ein Kämpfer. Ich habe ein Kämpferherz. Aufgeben war für mich nie eine Option. Oder?

Momentan ist es halt schwierig für mich. Ich bin total verunsichert und weiß nicht was ich denken, sagen, schreiben, tun soll. Mir geht es nach wie vor beschissen, aber der Schmerz lässt ganz langsam nach. Trotzdem bekomme ich immer wieder Flashbacks und habe schon darüber nachgedacht, ob ich eventuell einfach ein Trauma davongetragen habe. Es ist manchmal einfach so. Ich sitze hier. Auf einmal kommen Bilder und zack … Yvi ist am Boden.
Und ich habe nicht einen einzigen Menschen, mit dem ich einfach mal über alles reden kann. Ich wünsche mir echt, einfach mal alles von Anfang bis Ende auszusprechen. Dazu gehört auch, dass ich einfach niemanden habe.

Weil ich meine Freunde verloren habe, weil ich manchmal ein dummes Stück Sche***e bin.

Mein Blog war ja auch irgendwo immer ein Ventil für mich, aber irgendwie schaffe ich es nicht mehr meine Gedanken frei raus zu lassen. Ich bin verunsichert, das gebe ich zu. Und ich habe Angst. Ich will meine Versprechen nicht wieder brechen.

Montag war es schlimm. Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, ein Ende zu setzen. Ich wollte einfach nicht mehr. Das alles nicht mehr ertragen und meiner Familie dieses Leid ersparen. Es ist verdammt gut, dass ich an dem Abend nicht komplett alleine war und … dass dann folgendes passierte.
In meiner Verzweiflung schrieb ich jemanden an. Fragte erst mal, ob ich überhaupt schreiben darf, wenn was ist und betonte auch, dass es mir nicht gut ging. Die Person hat es nicht wortwörtlich gesagt, aber mir dennoch deutlich zu verstehen gegeben, dass es ihm einen scheißdreck interessiert. Immerhin sind wir ja keine „Freunde“, die über privates Zeugs reden. Und tja … danach war ich nur noch damit beschäftigt, diese Aussage zu verdauen und mich innerlich darüber aufzuregen.

Licht am Ende des Tunnels

Gestern passierte das nächste. Ich kam grad aus der Dusche und wollte WoW starten. Einer der beiden Freunde schrieb mich an. Also, der Freund. Nicht die Bekanntschaft. Wir hatten über dies und das geschrieben und … er weiß es nicht, aber er hat damit meinen Tag gerettet. Ich war allerdings etwas verunsichert, weil ich einfach nicht wieder Hoffnung haben wollte. Gerade war ich nämlich dabei, mich mit dem Gedanken abzufinden, dass ich einfach verloren habe und nicht mehr kämpfen brauche. Kämpferherz hin oder her. Aber noch einen Sturz ertrage ich definitiv nicht mehr.
Am Abend jedoch schrieb er mir etwas, womit mir eine verdammt schwere Last vom Herzen gefallen ist. Jetzt muss ich nur noch geduldig sein. Easy … Nein, ich schaffe das. Ungeduldsmensch ist mein neuer Name.

2 thoughts on “Manchmal hat auch ein Kämpferherz keine Kraft mehr

  1. Sabine Kerschbaumer says:

    Och Mensch, das tut mir so leid, dass Du niemanden hast, mit dem Du Deine Nöte teilen kannst. Aber aufgeben ist niemals eine Option. Denn dass Du ein Unten spürst, heißt doch nur, dass Du das Oben kennst. Daran halte ich mich (ich habe eine Angststörung verbunden mit einer leichten Depression) immer fest und es stimmt tatsächlich.

    Liebe Grüße

    Sabine von https://www.wortgestrick.de

    • Yvi says:

      Ich weiß das. Manchmal ist es halt sehr schwer für mich. Auch heute hatte ich wieder Flashbacks und hoffe, dass es einfach irgendwann aufhört.
      Ein Oben kenne ich auf jeden Fall und ich glaube momentan schon, dass ich da wieder hinkomme. Es ist nur nicht leicht und wird dauern.
      Danke für deine lieben Worte

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