Ich glaube aktuell herrscht wieder vermehrt Schreibzeit bei mir. In meinem Kopf wütet gerade so viel Chaos, worüber ich mit niemanden reden kann, so dass ich einfach schreiben muss. Und leider ist es genau das, was mich so beschäftigt. Dass ich einfach niemanden habe.
Mein bester Freund hat mich wegen einem Spiel aus seinem Leben entfernt. Die Wut, die dadurch in mir aufkochte, ist kaum noch auszuhalten. Sie zieht mich auch runter und ich werde vermutlich noch eine lange Weile brauchen, um damit klarzukommen. Immer noch realisiere ich, dass diese Freundschaft eigentlich nie existierte und lediglich auf dieses beschissene Spiel basierte. Das macht mich nicht nur so sauer, sondern tut auch verdammt weh. Wenn ein Mensch so wichtig für jemanden war und dies offenbar nie wirklich echt war. Wenn einem bewusst wird, dass das alles nur geheuchelt war.
Ich weiß einfach momentan nicht, wie ich damit umgehen soll. Fast jeden Tag weine ich und der Druck in mir wird immer schlimmer. Das Verlangen mich selbst zu verletzten ist da, aber ich wehre mich noch dagegen. Ich esse kaum noch und schlafe schlecht. Weil ich mir immer nur Gedanken deswegen mache. Alle Leute sagen, ich soll darauf scheißen und ihn vergessen. Hey … wir reden von FÜNF Jahre. Das kann man nicht so einfach vergessen. Immerhin war er auch mein einziger Freund. Nun habe ich niemanden mehr.
Aber verzeihen will ich ihm nicht. Ich kann das auch nicht, denn sonst würde ich mich vermutlich endgültig selbst zerstören.
Ich habe noch ein paar weitere Kontakte. Aber da ist nicht wirklich jemand, mit dem ich vergleichsweise eine Freundschaft habe. Ich verstehe mich mit ihnen gut und momentan lenken sie mich einigermaßen gut ab. Mit manchem verstehe ich mich besser, andere sind mir wiederum eigentlich völlig egal.
Aber ich habe Angst, mich mit denen besser zu verstehen und irgendwann auch wieder enttäuscht zu werden. Nicht alle Menschen sind gleich? Doch! Jeder denkt nur an sich und eigentlich ist doch jeder nur eine Nummer. Menschen kommen und Menschen gehen. Freundschaften existieren nicht mehr so, wie es einmal war.
Und ich überlege momentan tatsächlich, einfach alles hin zu werfen. Ja, aus Selbstschutz. Ich will nicht wieder verletzt werden. Ich habe wirklich Angst davor und frage mich, ob ich nicht doch alleine besser dran bin. Dann muss ich wohl vieles mit mir selbst ausmachen, aber wenn ich doch mal ehrlich bin, bin ich es doch eh.
Vielleicht sollte ich auch einfach WoW sein lassen. Alles erinnert mich an diesen Menschen und ich kann gerade einfach keinen Spaß haben. Es ist eine Qual für mich wenn ich alleine bin und mich niemand nebenbei von dieser Scheiße ablenkt.
Ich weiß einfach nicht. Warum sind Menschen so? Warum erzählen sie einen, dass man Freunde ist und warum tun sie einen dann so weh? Warum hat mich das verdammt noch mal so verletzt? Warum tut das so weh und warum kann ich das nicht einfach vergessen?
Ich kann das nicht verstehen. Immer wieder frage ich mich, was ich falsch getan habe. Ich habe ihm nur gesagt, dass ich ein anderes Raid Angebot habe und dies gerne wahrnehmen würde. Bei denen war es halt immer so unsicher. Ist das wirklich ein Grund, eine Freundschaft zu beenden? Das kann doch nur jemand tun, wenn die andere Person ihm scheißegal war. Aber warum kann mir nicht einfach alles scheißegal sein?
Ich dachte eigentlich, wenn ich alles aus mir raus schreibe wird es besser. Aber ehrlich gesagt wird es gerade nur schlimmer. Es kommen immer weitere Fragen auf und es tut immer mehr weh.
Ich will nicht mehr fühlen und es ist für mich besser, wenn ich das für die nächste Zeit erst mal ausschalte. Keine Gefühle. Herz aus Stein. Oder irgendwie so. Mauer hochziehen und niemand kann mir etwas antun.